„Was führt junge Talente in die Region und was hält sie hier?“ – Zum dritten Mal lud Network Waldeck-Frankenberg zur Diskussionsrunde am Kamin ein. Jin Chyung Keudel und Dr. Cyril Niederquell erzählten, warum sie sich für ein Leben im Landkreis entschieden haben.

Sie haben die Welt bereist, in internationalen Großstädten gearbeitet und sich schließlich für ein Leben in Waldeck-Frankenberg entschieden. Einen Einblick in ihre Lebenswege und Entscheidungen gewährten die beiden Gesprächspartner Jin Chyung Keudel und Dr. Cyril Niederquell im Kamingespräch am 25. November im Korbacher Museum. Viele Interessierte, Studierende und Schüler, Unterstützer und Partnerunternehmen von Network nutzten die Gelegenheit mitzudiskutieren, sich auszutauschen und zu netzwerken.

In Waldeck-Frankenberg zu leben, das sei für sie die Entscheidung für einen bestimmten Lebensstil, sagt Jin Keudel. Seit 2004 wohnt die geborene Koreanerin mit ihrem Mann und ihren Kindern in Korbach. In den USA wuchs sie auf, studierte Deutsche Literaturwissenschaften am Dartmouth College. Sie erhielt einen MBA von der University of California, Berkeley und arbeitete als Project Manager bei American Express in New York, als Global Strategist bei Samsung in Seoul und als Management Developer bei Accenture in Boston. In Waldeck-Frankenberg sind für die Unternehmensberaterin nicht nur Familie und Natur ganz in der Nähe, ihr Leben kommt ihr hier auch weniger hektisch vor, als in so mancher Metropole.  “Und man findet auch immer einen Parkplatz“, fügt sie lachend hinzu.

Kurze Wege zwischen Menschen und in die Natur

Zwar sind sich beide Redner einig, dass langsame Züge und Autobahnanbindungen im Landkreis ausbaufähig sind, trotzdem genießen sie es, mit dem Auto freie Fahrt zu haben. „Mit kurzen Wegen in alle Richtungen ist man in Korbach mittendrin“ sagt Dr. Cyril Niederquell. Anders als Jin wuchs er in Korbach auf. Der promovierte Zahnmediziner absolvierte zahlreiche  Auslandaufenthalte in Avranches, Brighton, Mexiko, Samoa und Boston/Harvard und arbeitete anschließend als angestellter Zahnarzt in Hamburg. 2013 kehrte er in seine Heimat zurück und übernahm bald die väterliche Zahnarztpraxis.

Spezielle Behandlungskonzepte, ein gutes Netzwerk und nicht zuletzt die geographische Lage von Korbach als ein Mittelzentrum – Cyril sieht keine Nachteile darin, in die Kleinstadt zurückgekehrt zu sein. „Als Rückkehrer wandelt sich der Freundeskreis. Viele, die ebenfalls zurück in den Landkreis kamen, vernetzen sich, das ist schön“, sagt der Mediziner. „Ich bin gerne wiedergekommen. Mein Zuhause ist ein Ruhepol für mich, aber so etwas sieht man oft erst, wenn man einige Zeit weg war.“

Globales Mindset auch in einer ländlichen Region

Auch für Jin hat ihr Zuhause in Korbach eine besondere Bedeutung: „Es ist für mich der schönste Ort in Waldeck-Frankenberg“, sagt sie. Außerdem sei es spannend, dass es in dieser ländlichen Region so viele globale Unternehmen gibt, meint Jin Keudel. „Der globale Wettbewerb erfordert auch ein globales Mindset der Menschen“, sagt sie. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Menschen weniger meckern, sondern sich mehr für die Region engagieren. „Gemeinsam können wir etwas schaffen!“

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