Planen gemeinsam ein Coworking-Projekt in Waldeck-Frankenberg: v.l. Johannes Emden (Emden Consulting), Andreas Höfer (Sparkasse), Tim Oberlies (Network WF), Björn Zarges (Sparkasse) und Jonatan Freund (Network WF)

Coworking: Pläne für Waldeck-Frankenberg

Speziell die Pandemie hat uns in den letzten Monaten gezeigt, dass Home-Office und mobile Arbeitsformen eine echte Alternative zum klassischen Büro bieten und den damit einhergehenden Wandel der Arbeitswelt angetrieben haben. Immer mehr Arbeitnehmer:innen können ihren Arbeitsort flexibel wählen und damit wird der ländliche Raum als Arbeits- und Wohnort attraktiver.

Schon seit fünf Jahren beschäftigten sich die Gründer des Karrierenetzwerks Network Waldeck-Frankenberg mit dem Thema Co-Working. Große Anbieter wie Mindspace und WeWork haben den Büromarkt in Ballungsgebieten geprägt und auch auf dem Land gibt es Leuchtturmprojekte. “Dass ein Coworking-Konzept auch etwas für Waldeck-Frankenberg sein könnte, davon sind wir von Network überzeugt. Aber um den Bedarf festzuhalten, haben wir in einer Umfrage die Meinungen von potenziellen Nutzer:innen eingeholt”, sagt Jonatan Freund, einer der vier Network-Gründer.

Wie hoch ist der Bedarf an gemeinschaftliche genutzten Büro- und Projekträumen? Dazu befragte Network Bürger:innen und Unternehmen aus Waldeck-Frankenberg zwischen Dezember 2020 und Februar 2021. “Mit dieser Studie haben wir gezeigt, dass Waldeck-Frankenberger Unternehmen auch nach der Pandemie verstärkt auf das Home-Office oder die Möglichkeit des mobilen Arbeitens setzen werden”, so Mitgründer Tim Oberlies.

Studie: Coworking in Waldeck-Frankenberg

Die Befragung gibt einen Überblick über Strategien der regionalen Unternehmen zur Arbeitswelt von heute und morgen und zeigt zusätzlich die Wünsche von Mitarbeiter:innen oder Selbständigen. Bereits in einer größeren Coworking-Studie der Bertelsmann Stiftung und der CoWorkLand Genossenschaft konnte gezeigt werden, dass das Konzept nicht nur einen reinen Arbeitsort für den ländlichen Raum darstellt.

“Über 60 Prozent der befragten Unternehmen streben eine Quote der mobilen Arbeit von zwei bis drei Tagen pro Woche an. Das bestätigt den überregionalen Trend,” sagt Mitgründer und New-Work-Profi Jonatan Freund. Die Umfrage mit über 150 Teilnehmer:innen zeigt: Die Daseinsvorsorge und die Chancen für eine zunehmende Digitalisierung spielen eine große Rolle in der Arbeitswelt. In einem regionalen Coworking-Konzept könnten sie eine Heimat finden. Zudem ist auch ein großer Nachhaltigkeitsaspekt, durch einen potenziell verringerten Pendelverkehr, zu erkennen.

Pläne für einen regionalen Coworking-Space

Angetrieben durch das Coworking-Konzept von Network Waldeck-Frankenberg und den Ergebnissen der Umfrage sind die Sparkasse Waldeck-Frankenberg und Emden Consulting hinzugestoßen, um einen neuen wirtschaftsfördernden Impuls für Waldeck-Frankenberg zu entwickeln. „Mit Johannes Emden von Emden Consulting, Andreas Höfer und Björn Zarges von der Sparkasse sind wir bereits in diversen Gesprächen, um die Entwicklung von Coworking-Angeboten im gesamten Landkreis zu fördern“, so Jonatan Freund.

Alle Interessierten können sich hier für den Download der Coworking-Studie für Waldeck-Frankenberg registrieren oder direkten Kontakt aufnehmen.

Hintergrund: Was ist Coworking?

Coworking-Spaces sind geteilte Büroräume. Hier können Menschen zusammenkommen um gemeinsam, aber unabhängig voneinander, zu Arbeiten. Selbstständige, Startups, Kreative und Unternehmen arbeiten hier unter einem Dach. Obwohl jede:r an eigenen Projekten arbeitet, sind Austausch und gegenseitige Hilfe zentraler Bestandteil. Coworking-Spaces sind als Lern- und Entwicklungsort ein wesentlicher Baustein für die Digitalisierung ländlicher Regionen und ein zentraler Standortfaktor für mobile Arbeiter:innen.

Hier geht's zum Download der Studien-ERgebnisse.