Bewerbung: So überzeugst du mit deinem Lebenslauf

Beim Zusammenstellen deines Lebenslaufs kannst du eigentlich nichts falsch machen: Erst die Kontaktdaten, dann Schule, Studium, Praktika, Ende. Oder etwa nicht? Tatsächlich birgt auch ein scheinbar unspektakuläres Dokument wie ein Lebenslauf viele Fallen, in die du nicht tappen solltest.

Basiswissen

Oben auf dem Dokument solltest du deine Kontaktdaten wie Name, Geburtsdatum und Wohnort auflisten. Andere Kategorien wie Staatsbürgerschaft, Familienstand oder Konfession sind dagegen optional. Im Anschluss zählst du die Stationen deiner Bildung von Schule bis Studium auf. Bei der Schulbildung reicht es, wenn du weiterführende Schulen angibst, denn Kindergarten und Grundschule sind deinem Arbeitgeber egal.

Beim Studium lohnt es sich dagegen, ins Detail zu gehen: Gib an, welche inhaltlichen Schwerpunkte du gesetzt hast und gegebenenfalls das Thema deiner Abschlussarbeit. Nach deinem Bildungsweg folgen deine beruflichen Erfahrungen durch Ausbildungen, Praktika und Jobs. Bei den Zeiträumen reicht die Angabe von Monat und Jahr. Zuerst nennst du die aktuelle beziehungsweise letzte Station der jeweiligen Kategorie, danach gehst du chronologisch in der Zeit zurück.

Die Extras

Durch die Angabe deiner persönlichen Interessen, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Auszeichnungen oder Stipendien bekommt dein Lebenslauf abseits der Pflichtangaben eine individuellere Note. Denn viele Personalmanager überfliegen vor dem Lesen des Anschreibens zumindest grob den Lebenslauf eines Bewerbers. Deshalb ist es von Vorteil, schon hier einen positiven und vor allem individuellen Eindruck zu hinterlassen.

Die Stolperfallen

Bei der Erstellung deines Lebenslaufes sollte du immer folgende Frage im Blick haben: Was ist für meine Bewerbung relevant? Das gilt insbesondere für deine beruflichen Erfahrungen. Dein zweiwöchiges Schülerpraktikum im Blumengeschäft ist für eine Bewerbung als Arzt sicher zweitrangig. Ein Studentenjob an deiner Uni kann je nach Tätigkeit jedoch auch für Unternehmen abseits von Forschung und Wissenschaft interessant sein.

Ein häufiger Fehler ist zudem, dass wichtige Informationen unter den Teppich gekehrt oder gar weggelassen werden, wie Ilke Kaymak, Leiterin des Career Service der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, weiß: „Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse werden unter der Kategorie ‚Sonstiges‘ zusammengefasst. Das ist schade, weil doch so wichtige Kompetenzen einfach unter ‚Sonstiges‘ zusammengefasst werden.“ Denn in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung sind diese Kenntnisse äußerst wertvoll.

Die No-Gos

Gerade Berufsanfänger und Studenten neigen dazu, ihren Lebenslauf aufstylen zu wollen. Meist steckt dahinter die Sorge, dass man zu wenig Erfahrung gesammelt hat oder das eigene Profil nicht überzeugend genug findet. So wird aus der siebentägigen Mallorcareise schnell ein Sprachurlaub in Spanien und aus dem eigenen Instagramprofil umfassende Kenntnisse in Bildbearbeitung.

Doch Vorsicht: Der Lebenslauf ist ein offizielles Dokument. Deshalb solltest du darin niemals lügen, wie Ilke Kaymak erklärt: „Mit seiner Unterschrift versichert man die Richtigkeit der Angaben. Tatsächlich darf nichts beschönigt werden, was nicht der Wahrheit entspricht.“

Weitere Infos

Wenn du dir bei der Gestaltung deines Lebenslaufs unsicher bist, ob du alles richtig gemacht hast, dann ziehe einen Experten hinzu. „Vier Augen sehen mehr als zwei Augen! Ich würde jedem raten, den eigenen Lebenslauf von einem Experten überprüfen zu lassen. Viele Universitäten bieten diesen Service an – das gilt es zu nutzen“, berichtet Ilke Kaymak. Diesen meist kostenlosen Service bieten nicht nur viele Universitäten, sondern auch Arbeitsagenturen an.