Vielfältige Einblicke – So wertvoll war mein Praktikum bei ALMO

 NETWORK: Liebe Daniela, was hat dich dazu bewegt, während deines Studiums in Bielefeld ein Praktikum bei ALMO zu absolvieren?

Daniela: Praxiserfahrung ist eine der Voraussetzungen für den Berufseinstieg. Darüber hinaus ist das Studium der Wirtschaftswissenschaften breit gefächert. Nach dem Bachelorstudium war ich mir unsicher darüber, in welchem Unternehmensbereich ich mich am besten entfalten kann und somit für mich als Tätigkeitsfeld nach dem Studium infrage kommt. ALMO hat mir die Möglichkeit gegeben, die verschiedensten Bereiche innerhalb des Unternehmens kennen zu lernen.

NETWORK: Du hast dort bereits viele Unternehmensbereiche kennengelernt, welche waren für dich besonders spannend?

Daniela: Jeder Bereich hat seinen Charme. Besonders spannend waren für mich der Bereich Marketing im Mutterkonzern B. Braun in Melsungen und der Bereich Operational Excellence (OpEx), der mir einen besonders guten Ein- und Überblick geboten hat. OpEx betrachtet das gesamte Unternehmen und untersucht einzelne Prozesse entlang des Wertstroms hinsichtlich potenzieller Verbesserungen. Durch meine Arbeit in diesem Bereich bin ich mit vielen Mitarbeitern des Unternehmens in Kontakt getreten.

NETWORK: Du hättest dich auch dafür entscheiden können, ein Big-Player-Unternehmen in deiner Studienstadt auszusuchen. Inwiefern war eine Anstellung bei ALMO für dich attraktiver?

Daniela: Ja, das stimmt. In meiner Studienstadt Bielefeld gibt es viele Big-Player-Unternehmen wie zum Beispiel Dr. Oetker. Für mich war ALMO attraktiver, da ALMO ein Tochterunternehmen des Big-Player-Unternehmens B. Braun in Melsungen ist. B. Braun hat seine Standorte auf der ganzen Welt mit insgesamt mehr als 58.000 Beschäftigten. Zudem liegt ALMO in meiner Heimat, zu der ich mich sehr verbunden fühle. In Bad Arolsen bin ich geboren, in Korbach zur Schule gegangen und viele meiner Freunde sind ebenfalls in der Heimat geblieben.

NETWORK: Welche Erfahrungen konntest du im Bereich OpEx sammeln?

Daniela: Ich konnte viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Am bedeutendsten war die Vertretung der ALMO bei der Infoveranstaltung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie in Frankfurt am Main zum Nachhaltigkeitscheck für Unternehmen. Nachhaltiges Handeln ist für das Fortbestehen von Unternehmen von großer Wichtigkeit. Bei dieser Veranstaltung wurde mir viel Expertenwissen zu diesem Thema vermittelt.

NETWORK: Deine Masterarbeit hast du ebenfalls in Zusammenarbeit mit ALMO geschrieben. Welchen Unternehmensbereich hast du dafür näher untersucht?

Daniela: Meine Masterarbeit „Rüstkosten bei ALMO: Analyse, Zurechnung und Optimierung“ hat die Rüstkosten im Bereich Spritzguss untersucht. Dieser Bereich ist die erste Fertigungsstufe bei ALMO, in der die Halbteile Kolben und Zylinder, aus denen sich Einmalspritzen zusammensetzen, produziert werden.

NETWORK: Inwiefern beeinflusst der Wandel vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt die Arbeitsprozesse im Unternehmen?

Daniela: Durch diesen Wandel ist die Variantenvielfalt im Unternehmen ALMO sehr stark angestiegen. Um den Kundenwünschen gerecht zu werden, produziert ALMO mehr als 700 verschiedene Varianten von Einmalspritzen, die individuell an die Kundenwünsche angepasst sind. Dies führt zu Kosten, die aufgrund des Fixkostencharakters im Gegensatz zu den Erlösen überproportional ansteigen können. Die Herausforderung besteht darin, diese zusätzlichen Kosten zu bestimmen und denjenigen Varianten zuzuordnen, die diese Kosten verursachen.

NETWORK: Das klingt herausfordernd. Welche beruflichen Stationen strebst du nun als nächstes an?

Daniela: Ich möchte mit Erhalt des Masterzeugnisses direkt ins Berufsleben einsteigen. Hierbei favorisiere ich Unternehmen in Nordhessen, da ich etwas zu deren Standort-erhaltung beitragen möchte. In Nordhessen gibt es viele attraktive Unternehmen. Auswahlkriterium sind für mich zum einen die Internationalisierung und der Umgang mit Nachhaltigkeit im Unternehmen.

NETWORK: Das sind klare Vorstellungen. Auf welche schönen Seiten des Waldecker Landes möchtest du in Zukunft nicht verzichten?

Daniela: Der Landkreis Waldeck-Frankenberg bietet verschiedene Facetten. Es gibt zahlreiche Freizeitangebote. Nach der Arbeit erreicht man in kürzester Zeit einen der drei Seen, wo man sich von dem Arbeitstag erholen und mit Freunden treffen kann. Die Freundlichkeit, wie sich die Menschen gegenseitig begegnen, ist für mich aber das Besondere in Waldeck-Frankenberg. In Bielefeld ist alles anonymisiert. Man kennt dort teilweise nicht einmal seine Nachbarn.

NETWORK: Wir danken dir für das Interview und drücken dir die Daumen für deinen End-spurt im Masterstudium. (ev) 

Daniela Emde hat der Veröffentlichung dieses Interviews zugestimmt und sämtliche Rechte daran an die NETWORK waldeck|frankenberg GbR abgetreten. Eine anderweitige Verbreitung oder Verwendung obiger Inhalte ist nur nach schriftlicher Genehmigung gestattet.

Zur Person: 

Nach ihrem Abitur an der Alten Landesschule in Korbach 2010 studierte Daniela Emde Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld. Im Sommer 2017 wird sie ihr Masterstudium in Bielefeld abschließen. Seit 2014 arbeitet sie neben dem Studium für das Unternehmen ALMO-Erzeugnisse Erwin Busch GmbH und sammelt viele Einblicke in deren Unternehmensstruktur.

www.almo-erzeugnisse.de