So hältst du dir den Rücken frei – Gut abgesichert durch Studium und Beruf

Das Ende der Schulzeit ist eine aufregende und ereignisreiche Phase. Gerade erst hat man seine letzte Prüfung hinter sich, da ist man schon auf der Suche nach einem Studiengang, um sich in das nächste Abenteuer zu stürzen. Die Auswahl an Studienangeboten ist riesig, da fällt die Entscheidung oft schwer. Nach der Wahl des Studiengangs, stellt sich dann die Frage, an welchem Ort man studiert. Daran geknüpft ist die Suche nach einer Wohnung oder einem Zimmer in einer WG bei einem immer kleiner werdenden Angebot an verfügbarem und bezahlbarem Wohnraum. Doch wer sich der Illusion hingibt, mit der Wahl des Studiengangs und dem Ergattern einer Bleibe, sei das Wichtigste geschafft, der irrt sich.
Gerade die finanziellen Aspekte des Studiums werden häufig erst zu spät bedacht. Dabei sollte man sich als Schulabsolvent schon im Vorfeld Gedanken machen, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll und wie das Leben außerhalb der elterlichen vier Wände finanziert werden kann.

Der Kühlschrank füllt sich nun nicht mehr von selbst

Der wahrscheinlich größte Posten, den man als Student berücksichtigen muss, ist die Miete einer Unterkunft. Egal ob man in einer Wohngemeinschaft, einem Studentenwohnheim oder einer Mietswohnung wohnt, überall wird entsprechend Miete verlangt. Und dies ist bei weitem nicht der einzige Posten, den man einkalkulieren muss. Da wären noch die Nebenkosten, etwaige Semestergebühren, Kosten für ein Studienticket, die Kosten für Verpflegung – der Kühlschrank füllt sich nun nicht mehr von selbst – und vieles mehr. Für all das muss der frisch gebackene Student nun aufkommen und das auch, wenn die Eltern das Studium nicht finanzieren können und man kein BAföG bekommt.

Rettungsanker Nebenjob!?

Die naheliegende Idee, die in dieser Situation vielen in den Sinn kommt und die auch häufig genutzt wird, ist die Suche nach einem Nebenjob. Doch dabei sollte nicht aus den Augen verloren werden: Eigentlich studiert man, um später einen guten Job zu finden. Und man sollte nicht zwanghaft heute einen guten Job finden müssen, um überhaupt studieren zu können. Aber nicht selten haben Studenten einen Nebenjob parallel zum Studium, um die nicht gerade geringen Lebenshaltungskosten in einer größeren Stadt stemmen zu können. In den meisten Fällen mag das mehr oder weniger gut funktionieren. Doch manchem kann die Arbeitstätigkeit neben dem Studium zu stressig werden und im schlimmsten Fall verliert das Studium seinen Stellenwert. Es besteht zu wenig Zeit, um für Klausuren zu lernen. Eine eigentlich sehr offensichtliche Lösung, um dieses Risiko zu umgehen wird jedoch häufig von Studenten gescheut: der Studienkredit. Dieser bietet den Studenten die Möglichkeit sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren zu können und einen besseren Abschluss zu machen. Allerdings gehen viele Studenten davon aus, dass sie keinen Kredit bekommen, weil sie kein ausreichendes Einkommen haben oder sie wollen sich nicht „verschulden“. Jedoch vergessen sie dabei ihre Situation im Gesamtbild zu betrachten: Wenn man mehr Zeit hat, sich auf sein Studium zu konzentrieren, steigen die Chancen einen besseren Abschluss und somit auch einen besser bezahlten Job zu bekommen. Warum nicht diese Chance wahrnehmen?

Lege ich kontinuierlich ein paar Euro auf die hohe Kante oder gebe ich mein Geld lieber komplett aus?

Während des Studiums ist wie bereits geschildert, Geld häufig erst einmal Mangelware und nicht im Überfluss vorhanden. Da fällt es schwer auch noch etwas für später abzuzwacken, um es auf die hohe Kante zu legen. Denn vielleicht gibt man es lieber für die nächste Studentenparty aus. Dass man sich während des Studiums nicht reich sparen kann, steht vermutlich außer Frage. Dennoch sollte man versuchen, am Anfang des Monats einen kleinen Betrag auf ein Sparkonto zu legen. Ist das Geld, das man am Anfang des Monats von Eltern, durch BAföG oder Studienkredit bekommt, nämlich erst gar nicht richtig auf dem Konto angekommen, fällt das Sparen leichter. Es heißt ja schließlich nicht umsonst: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Versicherungen brauch ich nicht – oder?

Neben dem Absichern für zukünftige Wünsche durch das Bilden von kleinen Rücklagen, bestehen aber auch schon während des Studiums Risiken, die Studenten häufig außer Acht lassen. Um ein Beispiel zu nennen kommen wir nochmal zurück zur Miete:
Oft wird vergessen, dass gerade bei diesem Thema eine wichtige Absicherung vorhanden sein sollte. Wer haftet nämlich wenn im Stockwerk über der eigenen Wohnung ein Leitungswasser-Rohr platzt? Natürlich ist die Behebung des Schadens erst einmal Sache des Vermieters. Aber was, wenn der eigene Hausrat dadurch beschädigt wird? Hier ist man auf sich alleine gestellt. Als Student spart man gerne an vielen Ecken, um sich trotz knapper Kasse auch mal etwas Gutes zu tun. Wenn jedoch die Wahl besteht zwischen der Zahlung eines geringen monatlichen Betrags um abgesichert zu sein oder im schlimmsten Fall einer Investition in eine komplett neue Wohnungseinrichtung samt teurer Geräte – wer würde da nicht lieber die monatliche Variante wählen?

Berufsunfähigkeit, Zukunftssicherung und eine Dose Ravioli

Bereits während des Studiums aber spätestens zu Berufsbeginn sollte man sich außerdem mit dem Thema Berufsunfähigkeit auseinander setzen. Wenn man während des Studiums oder in den ersten fünf Jahren im Berufsleben berufsunfähig werden sollte, bekommt man ohne zusätzliche Absicherung keine Förderung vom Staat. Somit würde man ab diesem Zeitpunkt auf Kosten seiner Eltern leben, sofern diese noch für die Kosten aufkommen können. Um diesem Risiko vorzubeugen, sollte man sich so früh wie möglich absichern.
Darüber hinaus sollte man bei der Überlegung, wie man sein erstes, hart verdientes Geld am besten einsetzt auch die eigene Altersvorsorge berücksichtigen. Dieses Thema mag einem Anfang Zwanzigjährigen zwar weit hergeholt vorkommen, aber gerade wenn man den demografischen Wandel bedenkt, sollte die erste Investition in „Geld für später“ sein, sobald am Ende des Monats mehr übrig ist, als ein paar Groschen und eine Dose Ravioli.
Hat der Student von heute all diese Aspekte bereits im Hinterkopf oder in der Umsetzung, so wird ihm seine finanzielle Situation trotz knapper Kasse keine schlaflosen Nächte bereiten – das können dann die Prüfungen übernehmen.