Der erste Eindruck zählt: So formulierst du ein gutes Bewerbungsschreiben

„Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bewerbe ich mich…“ – wenn deine Bewerbung überzeugen soll, musst du dir etwas Besseres als diese langweilige Einleitung überlegen. Hier erfährst du, wie du mit deinem Anschreiben positiv in Erinnerung bleibst.

Basiswissen

Dein Bewerbungsanschreiben macht deinen Lebenslauf lebendig und verdeutlicht deine Stärken. Deshalb solltest du hier nicht einfach nur die Informationen aus deinem Lebenslauf stumpf in einen Fließtext kopieren. Viel mehr geht es darum, dass du aus der Menge deiner Fähigkeiten genau die auswählst, die für die ausgeschriebene Position relevant sind.

Das bedeutet, deine Fähigkeiten nicht nur zu erwähnen, sondern sie anhand von Beispielen zu verdeutlichen und miteinander zu verknüpfen. Erkläre, wie du in deinem Praktikum gelernt hast, Verantwortung zu übernehmen, und bei welcher Tätigkeit das theoretische Wissen aus deinem Studium wertvoll ist. Darüber hinaus solltest du deutlich machen, warum du dich um Position X bei Unternehmen Y bewirbst und nicht für eine andere Stelle in einer anderen Firma.

Dein Anschreiben sollte folgende Fragen beantworten:

Was kann ich?

Was will ich?

Warum bewerbe ich mich bei diesem Unternehmen?

Die größte Herausforderung ist dabei jedoch, auf den Punkt zu kommen. Dein Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. Auch die Struktur ist wichtig. Zum einen, weil ein guter Textaufbau diesen besser verständlich macht, zum anderen, weil Aufbau, Form und Inhalt deines Bewerbungsanschreibens auch einen ersten Eindruck deiner Arbeitsweise vermitteln.

Die Extras

Personalmanager bekommen für ausgeschriebene Jobs mitunter Hunderte von Bewerbungen, von denen nur wenige den Sprung zum Vorstellungsgespräch schaffen. Bei dieser Konkurrenz positiv in Erinnerung zu bleiben, ist nicht leicht, doch mit ein paar Tricks machbar. Vermeide in deinem Anschreiben gängige Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich…“ oder „Ihre Stellenanzeige habe ich mit großem Interesse gelesen“, denn das kann sich der Personalmanager selbst denken.

Häufig ist es besonders die Einleitung, an der sich Bewerber schwertun. „Einen Wundersatz gibt es dafür nicht, das variiert und kommt auch auf die Position, die Branche und die Organisationsstruktur an“, erklärt Ilke Kaymak, Leiterin des Career Service der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Ein Anhaltspunkt für eine gute Einleitung ist zum Beispiel die Stellenanzeige. Dort findest du im besten Fall einen guten Aufhänger, auf den du in der Einleitung eingehen kannst. Aber auch ein aktuelles Projekt deines Wunscharbeitgebers, das dir gefallen hat, kann eine gute Einleitung sein.

Die Stolperfallen

Die größten Stolperfallen bergen Formalitäten. Vergiss nicht, deine vollständigen Kontaktdaten sowie die des Unternehmens anzugeben. Bei Letzterem solltest du auch deinen Ansprechpartner kennen, da unpersönliche Anschreiben wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ keinen guten Eindruck hinterlassen. Der Betreff wird, ohne das Wort „Betreff“ darin zu nennen, fett hervorgehoben.

Am Ende des Textes solltest du das Anschreiben unterschreiben. Zudem vergessen viele Bewerber, auf weitere Dokumente in der Bewerbung hinzuweisen, wie Ilke Kaymak weiß: „Häufig fehlt ganz unten links das Wort ‚Anlagen‘. Schließlich sind dem Anschreiben meist der Lebenslauf sowie auch Zeugnisse beigefügt.“

Die No-Gos

Nimm niemals eine Vorlage für ein Anschreiben für deine Bewerbung. Auch wenn sie noch so gut formuliert ist. Personalmanager erkennen sofort, wenn sie einen „Serienbrief“ oder gar eine geklaute Vorlage erhalten, was deine Bewerbung disqualifiziert. Ein weiteres K.-O.-Kriterium ist die Sprache. „Um positiv in Erinnerung zu bleiben, ist ein Anschreiben ohne Rechtschreib- und Grammatikfehler Pflicht“, berichtet Ilke Kaymak. Bitte einen Freund, dein Anschreiben Korrektur zu lesen.

Weitere Infos

Wenn du noch offene Fragen hast oder dir nicht sicher bist, ob dein Anschreiben gut geworden ist, kannst du dir Rat bei einem Experten holen. „Beratungsangebote der Career Services der Universitäten bieten Hilfe beim Check der Anschreiben“, erklärt Ilke Kaymak. Auch viele Arbeitsagenturen bieten diesen Service an.