Bitcoin, Blockchain und Co. – eine Chance für Waldeck-Frankenberg?

Timo Emden ist der Experte in puncto Kryptowährung. Neben dem Fernsehen und Hörfunk schätzt der Analyst seit fast einem Jahr für Medien wie Thomson Reuters, die Süddeutsche Zeitung oder das Handelsblatt die Entwicklung von Bitcoin und Co. ein. Denn aus seiner Sicht bieten Kryptowährungen nicht nur ein Feld für Spekulationen, sondern große Chancen für Unternehmen. Dabei denkt der gebürtige Korbacher auch an Waldeck-Frankenberg.
Timo Emdens Weg zum gefragten Analysten begann erstaunlich unspektakulär: mit einem Börsenplanspiel am beruflichen Gymnasium in Korbach, das er damals besuchte. „Da begann meine Faszination für die Finanzmärkte“, erzählt Emden. Zunächst privat, nach bestandenem Abitur auch in Vollzeit durch sein BWL-Studium im westfälischen Münster. Anschließend verlief seine Karriere steil nach oben.

„Der Bitcoin ist eine Blaupause für die Zukunft“
Zunächst arbeitete er drei Jahre in Berlin und Düsseldorf für zwei der weltweit größten und renommiertesten Börsen-Broker der Welt, bevor er im März den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. „Es war schon immer mein Plan, mich irgendwann selbstständig zu machen“, sagt er. Zunächst wollte er jedoch Erfahrung und Kontakte sammeln, um im schwierigen Finanzbusiness Fuß fassen zu können. Das ist ihm gelungen, nicht zuletzt auch, weil ihm die Finanzmärkte in die Hände spielten. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt er. Gemeint ist der Hype um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Ripple und Co., der spätestens seit dem vergangenen Jahr die Wirtschaftswelt erfasst hat. Ein Gebiet, in dem Emden ausgewiesener Experte ist, was ihn zum gern gesehenen Gast für unzählige Medienhäuser macht. Für sie gibt er Einschätzungen über den zu erwartenden Kursverlauf.
Denn Emden sieht in Bitcoin und Co. mehr als nur einen Spieltisch im Investitionsroulette. „Der Bitcoin ist eine Blaupause für die Zukunft“, sagt er. Denn Vorteil dieser Währung sei, dass sie dezentral organisiert sei und damit frei von politischer Einflussnahme und somit potenziell eine Art Ersatzwährung für Gold. Auch wenn Emden gleichzeitig auf die Gefahren hinweist: „Krypto-Tauschbörsen sind durch Hackerangriffe manipulationsanfällig“, sagt er.

Blockchain als Chance für Waldeck-Frankenberg
Besonders spannend ist für Emden jedoch die Technik hinter dem Bitcoin, die sogenannte Blockchain. Das ist ein Netzwerk zwischen Computern zur Transaktion und nicht mit Kryptowährungen gleichzusetzen. Anders als bei einer klassischen Überweisung steht zwischen Sender und Empfänger keine Bank, die die Transaktion ausführt, da diese direkt über das Netzwerk stattfindet. „Das bietet Unternehmen die Chance, Kosten zu minimieren und gleichzeitig die Sicherheit der Daten signifikant zu erhöhen“, erklärt Emden. Damit wird die Technik auch für Unternehmer in Waldeck-Frankenberg interessant. Insbesondere für diejenigen, die international handeln.
Langfristig, so die Einschätzung von Timo Emden, würde dadurch das von den Deutschen so geliebte Bargeld ersetzt. Daher bietet die Blockchain für Unternehmer aktuell die große Chance. Und zwar nicht nur für Start-ups in Berlin, sondern auch für den Mittelstand in Waldeck-Frankenberg. „Dafür braucht es Offenheit bei den Unternehmern“, sagt Timo Emden. Auch Schulprojekte zur Programmierung eigener Blockchains oder regionale Testprojekte, zum Beispiel mit einer eigenen Kryptowährung zur Bezahlung von Taxifahrten, seien denkbar. „Hier könnte der Landkreis Vorreiter sein“, sagt Emden. Genau darin sieht Timo Emden auch seine Zukunft: Als Coach will er Unternehmer fit für die Zukunft mit digitalen Währungen und der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie machen.